Diagnose

cardiac-217139_1280Testosteron zählt zu den wichtigsten Sexualhormonen. Es wird sowohl in weiblichen als auch in männlichen Körpern produziert. Das Hormon erfüllt im menschlichen Körper diverse Aufgaben. Liegt der Testosteronspiegel nicht mehr im Normbereich, so spricht man entweder von einem Testosteronmangel oder einem Überschuss. Durch einen Testosteronmangel oder einen Überschuss an Testosteron können bei Männern sowie Frauen unterschiedliche Probleme auftreten. Eine Behandlung ist in beiden Fällen möglich, zuerst sollte allerdings eine Diagnose erfolgen.

Testosteronmangel – Symptome und Behandlung

Ist der Testosteronspiegel zu niedrig, dann treten verschiedene Beschwerden und Symptome auf. Diese sind sehr vielfältig und betreffen das psychische, körperliche und sexuelle Wohlbefinden. Zu den gängigen Symptomen zählen eine verminderte sexuelle Aktivität und Lust, starke Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und verminderte kognitive Funktionen. Der Rückgang der Muskelstärke und der fettfreien Körpermasse, die viszerale Fettleibigkeit und der Rückgang der Knochenmineraldichte können ebenfalls auf einen Testosteronmangel zurückzuführen sein. Bestehen diese Symptome über einen längeren Zeitraum oder werden sie mit der Zeit sogar ausgeprägter, dann ist ein Testosteronmangel sehr wahrscheinlich. In diesem Fall sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen.

Zur Diagnose von einem Testosteronmangel wird das Blutserum genau untersucht. Anhand einer ausführlichen Blutuntersuchung können die Ärzte den Testosteronspiegel relativ einfach messen. Die Messungen sollten zu diesem Zweck an mehreren Tagen durchgeführt werden. Werden die Normwerte von 3,4 bis 10 mg/l bei allen Messungen unterschritten, dann leidet der Betroffene unter einem Testosteronmangel. Im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen der Osteoporose und dem Testosteronmangel kann der Arzt zusätzliche Untersuchungen anordnen. Mithilfe der Computertomografie oder einer Röntgenuntersuchung wird die Knochendichte des Betroffenen festgestellt.

Für die Therapie bieten sich verschiedene Verfahren an. Am effektivsten sind Testosteronspritzen. Diese erhält der Patient in regelmäßigen Abständen in der Arztpraxis. Eine weitere Möglichkeit sind die Testosteronpflaster. Diese werden vor dem Schlafengehen auf den Bauch, die Hüften oder auf die Oberarme geklebt. Die Pflaster müssen mindestens 20 Stunden getragen werden. Das Testosteron wird von der Haut aufgenommen und in die Blutbahn abgegeben. In beiden Fällen werden regelmäßige Kontrollen und weitere Messungen vorgenommen.

Wie wird ein Testosteronüberschuss diagnostiziert und behandelt?

Ist der Testosteronspiegel zu hoch, dann spricht man von einem Überschuss. Im Vergleich zum Testosteronmangel ist der Überschuss eher seltener. Frauen leiden häufiger unter einem zu hohen Testosteronwert als Männer. Zu den gängigen Symptomen bei Frauen und Männern gehören Störungen im Hinblick auf Sexualfunktionen und die Sexualentwicklung. Bei Mädchen sind die fehlende Brustentwicklung und die verstärkte Behaarung mögliche Symptome. Bei Jungen führt ein zu hoher Testosteronspiegel zu einem verstärkten Wuchs der Körper- und Schambehaarung. Eine der schlimmsten Folgen des Testosteronüberschuss bei Frauen ist die ungewollte Kinderlosigkeit (Polyzystische Ovarialsyndrom). Die Betroffenen sollten sich auf jeden Fall an einen Arzt wenden. Dieser kann den zu hohen Testosteronspiegel im Labor durch die Messung der Hormonkonzentration diagnostizieren.

Während der klinischen Untersuchung werden die äußeren Genitale und auch die Muskulatur untersucht. Bei Frauen wird oftmals eine Untersuchung der inneren Geschlechtsorgane (Vaginalsonographie) durchgeführt.  Die Eierstöcke werden im Hinblick auf Veränderungen und auf das PCO-Syndrom überprüft. Die endgültige Diagnose, mit der die Ursache festgestellt wird, basiert auf dem Zusammenspiel der verschiedenen Untersuchungsdaten. Die Behandlung des Überschusses hängt von der jeweiligen Ursache ab. Verursacht ein Tumor an der Nebennierenrinde den Überschuss, dann muss dieser operativ entfernt werden. Liegt eine beidseitige Vergrößerung der Nebennierenrinden vor, dann wird dies in der Regel mit speziellen Medikamenten behandelt.