Erhöhter Testosteronwert

Erhöhte Testosteronwerte sind weder beim Mann noch bei der Frau wünschenswert. Wie es zu diesem Problem kommen kann, welche Nachteile Sie im Alltag erwarten dürfen und was dagegen hilft, klärt dieser kurze Ratgeber.

Entstehung erhöhter Testosteronwerte

Ein Testosteronwert außerhalb der Norm kann unterschiedliche Ursachen haben:

–    Erkrankungen, die eine Störung der Hormonproduktion hervorrufen, sind meist genetischer Natur und führen zu deutlich erhöhten Testosteronwerten. Dazu kommen Tumore, die sich in den Nebennieren befinden können und ebenfalls die Produktion des Hormons verändern.

–    Eine Überfunktion der Schilddrüse kann langfristig denselben Effekt haben und auch eine Leberzirrhose kann der der Ursprung erhöhter Testosteronwerte sein. Umgekehrt hat dieselbe Erkrankungen aber auch das Potenzial, den Testosteronspiegel abzusenken.

–    Auf unnatürliche Weise ist zu guter Letzt die beabsichtigte Zufuhr von Testosteron in den Körper einer der Hauptverursacher von erhöhen Werten (wie es beispielsweise im Kraftsport gelegentlich praktiziert wird).

Bei Frauen deutet zu viel Testosteron auf eine Stoffwechselkrankheit und einem damit verbundenen Mangel an Cortisol und Aldosteron hin. Tumore in den Nieren oder Eierstöcken können ebenfalls ein Verursacher sein.

Nachteile eines zu hohen Testosteronwertes

black-1226644_1280Bei Frauen ist der Sachverhalt eines ungesunden Testosteronwertes optisch einfacher zu erkennen: Bei einem langfristig zu hohen Wert nehmen Frauen Eigenschaften an, die für gewöhnlich Männern zugeordnet werden. Dies beinhaltet beispielsweise eine Veränderung der Stimmlage, einen Haarwuchs an Körperpartien, die für Frauen normalerweise nicht damit assoziiert werden, oder auch einen beschleunigten Muskelaufbau und damit eine veränderte Statur. Damit diese Merkmale wirklich ausgeprägt zu bemerken sind, muss ein erhöhter Testosteronwert jedoch über einen längeren Zeitraum vorliegen.

Beim Mann sind die Symptome visuell weniger auffällig, stattdessen wirkt sich das Mehr an Testosteron auf die Psyche aus. Einige Männer klagen beispielsweise über Konzentrationsstörungen, außerdem wird der Sexualtrieb – da es sich letztendlich schließlich um ein Sexualhormon handelt – erhöht. In zu hohen Dosierungen wird das Aggressionspotenzial erhöht. Der Blutzuckerwert erreicht kritische Ausmaße und das Risiko für eine unnatürliche Vergrößerung der Prostata steigt. Zusätzlich steigt die Gefahr für eine Erkrankung an Diabetes.

Mittel gegen zu hohe Testosteronwerte

Vorweg sei gesagt, dass es kein Patentmittel gibt, um einen erhöhten Testosteronwert dauerhaft zu reduzieren. Bei Frauen beispielsweise hilft die Verabreichung starker Medikamente wie Kortison in einigen Fällen, um die Produktion von Testosteron in der Nebennierenrinde zu unterbinden. Aufgrund der mitunter recht starken Nebenwirkungen ist dies jedoch ein für die meisten Personen unzureichendes Hilfsmittel.

Beim Mann wird die Sache komplexer: Zwar gibt es einige Mittel, um den Testosteronspiegel wirksam zu senken, doch sind die meisten von ihnen ungesund. Übergewicht beispielsweise hilft dabei, den Wert zu senken, derselbe Effekt wird Alkohol (welches die Produktion des weiblichen Hormons Östrogen ankurbelt) und Nikotin nachgesagt. Dauerhaft kann es aber ebenfalls keine Alternative sein, mit dem Rauchen anzufangen oder es zu verstärken oder mehr Alkohol zu trinken.

Eine ebenfalls interessante (aber langfristig nicht unbedingt gesunde) Alternative besteht in der Verabreichung hoher Zuckermengen. Die Konzentration an Testosteron im Blut sinkt durch die Zunahme von Zucker um etwa 25 % ab, allerdings wirkt der Effekt nur bis zu zwei Stunden. Eine regelmäßige Zuckereinnahme ist daher zwar eine Lösung, dauerhaft empfehlenswert ist aber auch sie nicht.