Testosteronspiegel

Das Testosteron gehört zu den wichtigsten männlichen Geschlechtshormonen und wird auch in den weiblichen Körpern reduziert. Das Sexualhormon wird bei Männern in den Hoden und Nebennieren und bei Frauen in den Eierstöcken und Nebennieren produziert. Die Gesamt-Testosteronkonzentration, die sich im Blutserum befindet, wird als Testosteronspiegel bezeichnet.

Welche Rolle spielt der Testosteronspiegel?

Das Testosteron beeinflusst nicht nur die Psyche und den Körper, seine Konzentration im menschlichen Blut ist auch direkt abhängig von den seelischen und körperlichen Zuständen. Der Testosteronspiegel bei erwachsenen Männern liegt am Morgen zwischen 2,41 bis 8,27 µg/l und sinkt am Abend um knapp 20 Prozent. Der Testosteronspiegel bei Frauen liegt zwischen 0,14 bis 0,76 µg/l (dritter bis fünfter Zyklustag). Liegt der Testosteronspiegel im Normbereich, dann ist alles bestens. Schwankungen sind im Hinblick auf den Testosteron-Haushalt ganz normal und sind mit keinerlei negativen Folgen verbunden. Bei ernsthafte Störungen des Testosteronspiegels kommt es zu spürbaren Auswirkungen. Sowohl ein zu niedriger als auch ein zu hoher Testosteronspiegel wirken sich negativ auf den Körper und auf die Psyche aus.

Zu niedriger Testosteronspiegel – Ursachen und Folgen

Ein zu niedriger Testosteronspiegel wird durch schwere Allgemeinerkrankungen, durch eine starke Gewichtsabnahme, durch Alkoholismus und durch Stress begünstigt. Aufgrund einer Schädigung der Hoden, der Einnahme bestimmter Medikamente und spezifische Erkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Addison und das Klinefelter Syndrom, kann der Testosteronspiegel ebenfalls zu niedrig sein. Generell sinkt bei Männern im Alter die Testosteronkonzentration im Blut nach und nach. Bei Frauen ist dies auch der Fall, wenn auch nicht so stark. Dennoch gibt es bislang keine wissenschaftlichen Empfehlungen, dass der Testosteronspiegel ab einem gewissen Alter gemessen werden sollte. Durch einen Testosteronmangel können unterschiedliche Symptome auftreten und diese sind auch vom Alter des Betroffenen abhängig. Zu den gängigen Folgen gehören schrumpfende Hoden, eine verminderte Spermienanzahl, Osteoporose und depressive Verstimmungen. Bei Frauen führt ein Testosteronmangel zu ähnlichen Problemen. Zu den gängigen Folgen zählen sexuelle Unlust, depressive Stimmung und Antriebslosigkeit. Bei Männern kann ein niedriger Testosteronspiegel zu einer Feminisierung führen. Die Männer entwickeln in diesem Fall dann weibliche Züge. Unter anderem vergrößern sich die Brustdrüsen und das Brustgewebe.  Der Testosteronmangel kann per Tabletten, Injektion oder Pflaster behandelt werden.

Welche Ursachen und Konsequenten hat ein zu hoher Testosteronspiegel?

Produzieren die Hoden, Nebennierenrinden oder Eierstöcke übermäßig Testosteron, dann erhöht sich auch der Testosteronspiegel. Seltene angeborene Erkrankungen, wie zum Beispiel durch eine komplette Androgenresistenz oder das Adrenogenitales Syndrom, führen ebenfalls zu einer Erhöhung des Spiegels. Sowohl bei Jungen und Männern als auch bei Mädchen und Frauen sind Störungen der Sexualentwicklung und der Sexualfunktionen die Folgen eines zu hohen Testosteronspiegels. Bei Mädchen und Frauen treten meistens noch zusätzlich Vermännlichungserscheinungen auf. Zu den Folgen bei Mädchen zählen eine fehlende Brustentwicklung sowie eine verstärkte Behaarung. Zusätzlich bleibt auch die Menstruation aus. Bei Jungen entwickeln sich die Geschlechtsmerkmale verstärkt und der Wuchs der Achsel-, Bart- und Schamhaare steigt. Ist der Testosteronspiegel bei Frauen zu hoch, dann gehört das PCOS (Polyzystische Ovarialsyndrom) zu den folgenreichsten Konsequenzen. Das PCOS ist die häufigste Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit. Ein zu hoher Testosteronspiegel kann mit speziellen Medikamenten zuverlässig gesenkt werden.