Potenz

man-979980_1280Der Begriff „Potenz“ beschreibt die Fähigkeit des Mannes, eine Erektion zu bekommen und diese aufrechtzuerhalten. Hierbei wird bei sexueller Erregung der Blutzufluss innerhalb der Schwellkörper im Penis erhöht und der Blutabfluss gehemmt. Bei diesem Vorgang kann es zu Störungen kommen, die körperlicher oder seelischer Natur sein können. Eine Ursache für die sogenannte erektile Dysfunktion ist etwa ein Mangel an Testosteron.

Der Schlüssel zur Potenz? – Testosteron

Testosteron ist wohl das bekannteste und wichtigste männliche Sexualhormon, welches aber auch im Körper von Frauen in geringerer Form vorkommt. Das sogenannte Androgen hat vielfältige Funktionen: Testosteron wird bei Männern zunächst vornehmlich in den Hoden gebildet und gelangt dann an ein Protein gebunden über den Blutkreislauf an gewünschte Stelle, wo es in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt wird. In dieser Form sorgt Testosteron beispielsweise dafür, dass ein Mann seinen typischen Körperbau erhält, die Stimme tiefer und Muskelmasse gebildet wird. Darüber hinaus sorgt das Hormon auch dafür, dass ein Mann sexuelle Erregung empfindet (Anregung der Libido) und Spermien produziert werden.

Was hat Testosteron mit der Potenz zu tun?

Ein Mangel an Testosteron kann laut neusten Studien dazu führen, dass der Penis nicht mehr steif wird oder vorzeitig erschlafft und so Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist. Dieses Krankheitsbild wird auch erektile Dysfunktion genannt, welche jedoch auch auf anderen Ursachen wie Nervenschädigungen oder Verletzungen der Schwellkörper beruhen kann.

Der schwierigste Schritt bei einer Behandlung der erektilen Dysfunktion ist sicherlich der Gang zum Arzt, da Potenzprobleme auch heute noch schambehaftet sind. Da Testosteron-Mangel aber noch viele weitere Folgen haben kann wie etwa Antriebslosigkeit, Depressionen, Osteoporose oder einen erhöhten Fettanteil im Körper,  ist eine Therapie dringend nötig. Diese erfolgt zumeist durch eine Testosteron-Ersatztherapie und zeigt in vielen Fällen positive Resultate, so dass die körperlichen und auch seelischen Leiden des Mannes behoben werden können.

Männer können aber auch selber einem Testosteron-Mangel entgegenwirken: Wer sich gesund ernährt, möglichst fettfrei isst, wenig Alkohol trinkt, nicht raucht und Übergewicht entgegenwirkt, bleibt zumeist auch im fortgeschrittenen Alter von Potenzproblemen aufgrund einer verringerten Testosteron-Ausschüttung verschont.

Gefahren für die Potenz durch zu viel Testosteron?

Ist also ein zu niedriger Testosteronspiegel die Ursache für Potenzprobleme, so kann eine Testosteron-Ersatztherapie in vielen fällen Abhilfe schaffen. Andererseits sind bei der Einnahme von zusätzlichem Testosteron immer auch die Gefahren der künstlichen Hormonzufuhr zu beachten. Da eine Testosteron-Ersatztherapie etwa durch Salben, regelmäßige Injektionen oder Hodenpflaster noch nicht dauerhaft erforscht wurde, sind weitreichende Nebenwirkungen noch größtenteils unbekannt. Es kann beispielsweise dazu kommen, dass der Körper die eigene Hormonproduktion einstellt und so bei Absetzen der Therapie eine komplette Impotenz droht.

Da Testosteron sich ebenfalls dadurch auswirkt, dass im Vergleich zur Fettmasse ein höherer Anteil an Muskelgewebe gebildet wird, wird das Hormon im Sport häufig als Dopingmittel in Form von anabolen Steroiden (Anabolika) eingesetzt. Auch hier bleibt wieder die Gefahr, dass die körpereigene Testosteronproduktion eingestellt wird. Im schlimmsten Fall schrumpfen die Hoden, so dass ein Kinderwunsch nicht mehr verwirklicht werden kann, die Potenz versiegt, sogenannte „Männerbrüste“ können entstehen und unter Umständen bleibt sexuelle Erregung aus.

Die zusätzliche Einnahme von Testosteron ist also stets mit Vorsicht zu genießen und immer mit einem Mediziner abzusprechen. Die Einnahme von Sildenafil (etwa Viagra) hilft bei Testosteron-Mangel übrigens nur bedingt, da zusätzlich zu dem Wirkstoff eine sexuelle Erregung stattfinden muss, die unter Umständen durch den Hormon-Mangel nicht mehr oder in abgeschwächter Form möglich ist.