Prostatakrebs

Der Prostatakrebs zählt bei Männern zu den häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. Im medizinischen Fachjargon als „Prostatakarzinom“ (PCa) abgekürzt, handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung der Prostata. Diese verläuft vom Drüsengewebe hin zur Vorsteherdrüse. Bei drei Prozent der betroffenen Männern verläuft die Erkrankung mit Prostatakrebs tödlich.

Symptomatik und Auswirkungen von Prostatakrebs

Im frühen Stadium verläuft der Prostatakrebs gewissermaßen symptomlos, weshalb er oftmals lange unentdeckt bleibt. Treten Symptome auf, zeigen diese sich vorrangig in Schwierigkeiten beim Urinieren, welche aus einer Blockade des Harnabflusses resultieren. Auch ein verzögerter Beginn beim Wasserlassen oder ein sehr feiner Strahl, der nur langsam Erleichterung verspricht, gehören zu den gängigen Symptomen. Nicht selten können sich Symptome zum späteren Zeitpunkt noch in die Beckenzone beziehungsweise Wirbelsäule ausweiten. Wie immer bei einer Krebserkrankung, können sich die Symptome hin zum Endstadium kontinuierlich verschlimmern und schließlich auch auf andere Bereiche des Körpers ausstrahlen. Weitere indirekte Beschwerden ergeben sich durch Therapien und die Bekämpfung der Tumorerkrankung.

Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs

doctor-1228629_1280Ein Anfangsverdacht wird meist mit der digital-rektalen Untersuchung überprüft, welche später durch eine Ultraschalluntersuchung, die transrektale Sonografie, ergänzt wird. Auch ein MRT wird mittlerweile häufiger zur Diagnose hinzugezogen, wobei Ärzte hier zwischen den anfallenden Kosten und dem Nutzen abwiegen müssen, da eine MRT-Untersuchung sehr kostspielig ist. HistoScanning hat sich bei einigen Ärzten als eine Alternativ etabliert, ist aber noch nicht abschließend evaluiert, weshalb ihr Einsatz zum aktuellen Zeitpunkt tatsächlich alternativ bleibt. Im Labor wird die Diagnostik mittels PAP (prostataspezifische saure Phosphatase) und/oder PSA (prostataspezifische Antigen) durchgeführt. Die Erkenntnisse aus diesen und verwandten Untersuchungen werden dann zu einer abschließende Evaluierung herangezogen, um den Prostatakrebs auf diese Weise zu diagnostizieren.

Zur Behandlung bieten sich mehrere verschiedene Ansatzpunkte an, welche je nach Art der Erkrankung und Stadium festgelegt werden. Seltener wird eine Chemotherapie genutzt, häufiger ist die komplette Entfernung der Prostata oder eine weiterführende Strahlentherapie. Auch die Hormontherapie kann zur Behandlung der Erkrankung eingesetzt werden, die therapeutische Hyperthermie gilt als vielversprechende, bisher aber noch nicht vollends etablierte Alternative.

Testosteron und der Prostatakrebs

Testosteron ist für den männlichen Körper elementar, da dieses in den Zellen zu DHT umgewandelt wird – das stärkste der Androgene. Weil die Hormontherapie ein etabliertes Verfahren im Kampf gegen den Prostatakrebs darstellt, nahm man an, dass Androgene zur Entstehung von Prostatakrebs führen können. Frühe Studien untersuchten die Vermutung, dass ein geringer Androgenspiegel die Chancen für Prostatakrebs erhöhen würde. Mittlerweile belegen aktuelle Studien, dass diese Vermutung falsch ist und oftmals sogar das direkte Gegenteil der Fall ist. So belegen aktuelle Studien (beispielsweise die REDUCE Studie) eine bestenfalls geringe Wechselwirkung zwischen Testosteron und Prostatakrebs.

Lediglich bei Männern, die über einen geringen Testosteronspiegel verfügen, wurde ein leicht vermindertes Risiko für eine Erkrankung mit Prostatakrebs festgestellt. Bei Männern, die über einen als normal geltenden Testosteronspiegel verfügen, blieb das Risiko der Erkrankung aber unverändert, selbst wenn der Wert den normalen Bereich überschritt und zum hohen Testosteronwert überging. Während aktuellen Studien nach eine hochdosierte Therapie mit Testosteron also die Resistenz beim Prostatakarzinom unterbrechen kann, ist Testosteron zugleich kein Auslöser für den Krebs selber. Eine Wechselwirkung zwischen Testosteron, Androgenspiegel und Prostatakrebs ist daher nicht erwiesen.